Freizeit- und Infrastruktur

Mit dem Wandel vom reinen Bauerndorf zur Arbeiterwohngemeinde und später zur Industriegemeinde in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts begann auch ein reges Vereinsleben in Nieder-Roden. Aus dieser Zeit haben die beiden Gesangvereine »Sängerkranz-Polyhymnia«, gegründet 1872, und der »Sonntagverein«, gegründet 1876, alle Stürme überstanden und sind aus dem kulturellen Leben Nieder-Rodens nicht mehr wegzudenken.

 

Heute bietet das Nieder-Röder Vereinsleben ein reichhaltiges Programm und jedem Bürger die Möglichkeit, sich in seiner Freizeit auf sportlichem, kulturellem, züchterischem oder hilfsorganisatorischem Gebiet zu betätigen.

 

Für die Freunde des Schwimmsportes steht den Bürgern von Nieder-Roden und Umgebung an der nördlichen Bebauungsgrenze ein zum »Strandbad Rodgau« ausgebauter Baggersee zur Verfügung.

Badebetrieb am Kiessee
Badebetrieb am Kiessee

Der an der nördlichen Bebauungsgrenze gelegene Badesee, der in den 1950er Jahren mit dem Abbau von Kies seinen Anfang genommen hat, hat sich im Laufe der Jahre zu einem wahren Eldorado für Schwimmbegeisterte und Sonnenanbeter entwickelt, der in den Sommermonaten bei entsprechenden Temperaturen täglich von mehreren Tausend Menschen aus der näheren und weiteren Umgebung besucht wird. Neben Liegewiese, FKK-Strand, Pontons und Sprungturm im Wasser, erfreuen sich besonders die im Jahre 2000 geschaffenen 3 Beach-Volleyballfelder und die im Außenbereich angelegte Skaterbahn ganz besonderer Beliebtheit. Die sich immer wieder vergrößernde Kiesabbaufläche, brachte nicht nur eine sich immer weiter ausdehnende Wasserfläche, sondern auch ein größeres Verkehrs-aufkommen, das sich durch die Ortsstraßen von Nieder-Roden zwängte und oft zu Staus und vor allen Dingen immer wieder zu Beschwerden der Anwohner führte. Diesem Übel wurde abgeholfen, als die Betreiber des Kieswerkes 1993 eine direkte Straße zur Kreisquerverbindung in Betrieb nahmen.

Während "Chinesische Mauer" und das Wahrzeichen von Nieder-Roden der "mächtige Turm der St. Matthiaskirche" schon von weither sichtbar das Erscheinungsbild von Nieder-Roden prägen, sind es das neuerbaute Feuerwehrhaus am östlichen Ortseingang und das Johanniter-Haus am westlichen Ortseingang, die erst beim Näherkommen das Ortsbild mitprägen.

 

Ein erstes Feuerwehrhaus stand an der Ecke Frankfurter Straße/Friedensstraße, dem ein größeres, moderneres an der Friedensstraße folgte, bevor im Dezember 2010 das neue nach den neuesten, modernsten Erkenntnissen erbaute Feuerwehrhaus an der Hainburgstraße eingeweiht wurde. Es dient den beiden Stadtteilfeuerwehren Nieder-Roden und Dudenhofen als gemeinsamen Stützpunkt.

 

Obwohl erst 1976 ein Stützpunkt der Johanniter-Unfall-Hilfe in Nieder-Roden entstanden ist, hat er eine wechselvolle Geschichte. Begonnen hatte es in der Breslauer Straße. 1979 erfolgte ein Umzug an der Puiseauxplatz, 1984 an die Zeppelinstraße bis schließlich 1993 ein Neubau an dem heutigen Standort Borsigstraße eingeweiht wurde.

Was zunächst mit reiner Patientenbeförderung rund um die Uhr mit einem gebrauchten Krankentransport- und gebrauchten Rettungswagen begann ist heute durch die Sozialstation, die seit 1984 unter dem Dach der Johanniter ihre Dienste anbietet und die im Jahre 2002 gegründete Hospizgruppe, die ebenfalls unter dem Dach der Johanniter tätig ist, zu einem Zentrum der Hilfe in fast allen Lebenslagen geworden.

 

Ob und wann das seit 2007 diskutierte "Medicum Rodgau" ein Medizinisches Kompetenz- zentrum mit Facharztpraxen einschließlich OP-Bereich und Labor, Palliativstation, Notarzt- zentrale, 24 Stundenapotheke, Sanitäts- und Parkhaus fertig gestellt wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt (Ende Januar 2014) nicht vorausgesagt werden. Beschlossen wurde das Projekt im März 2010 und das entsprechende Gelände an einen Investor verkauft. Mit dem Bau des Parkhauses wurde auch begonnen; aber schon seit Monaten ward kein Arbeiter auf der Baustelle gesehen.