Sehenswürdigkeiten: Die Kirche

Die Kirche Notre Dame
Die Kirche Notre Dame

Das Geschichtliche

Man vermutet, dass der Bau der Kirche, welche der Muttergottes gewidmet ist, in der ersten Hälfte des XIII. Jahrhunderts begann und gegen 1260 beendet wurde. Der großzügige Umfang des Gebäudes, welches damals in einem bescheidenen Dorf von kaum 1 000 Einwohnern errichtet wurde, lässt die Besucher staunen. Dabei darf man nicht vergessen, es handelte sich nicht nur um eine Pfarrei- sondern auch um eine klösterliche Kirche. Das erklärt, warum der Chor (der Bereich der Mönche) und das Hauptschiff fast von der gleichen Größe sind.

Seit ihrem Ursprung besteht die Kirche aus einem Hauptschiff und einem Chor von vier Gewölben, die durch ein Querschiff getrennt sind. Zwei Seitenschiffe von niedriger Höhe laufen entlang des Gebäudes. Wahrscheinlich war das südwestliche Seitenschiff ursprünglich nicht vorhanden oder viel enger, weil die ersten Stadtmauern gerade an dieser Stelle standen. Der Prior von Rély ließ sie anfangs des XVI. Jahrhunderts niederreißen, was einen großzügigen Wiederaufbau dieses Seitenschiffes erlaubte. Das südliche Querschiff wurde ebenfalls umgebaut und eine Kapelle wurde hinzugefügt. Die Sakristei wurde ebenso im XVI. Jahrhundert gebaut (die Tür ist mit Pilastern und Girlanden verziert).

Von Anfang an bekam die Kirche einen quadratischen Turm mit einem pyramidenförmigen Dach mit 4 Hängen (bis 1497 noch vorhanden). Man vermutet, der Turm wurde anfangs des XVI. Jahrhunderts, während der Periode der großen Umbauten des Priors von Rély, von einer achteckigen Etage mit einer Turmspitze von gleicher Form überbaut. Eine Radierung von Claude Chastillon aus dem Jahr 1612 zeigt den Turm, so wie er heute steht - aber vollkommen gerade. Durch ein Blitzschlag 1794 fing der Holzbau des Turmes Feuer, der Schaden wurde schnell behoben. Sind die Reparaturen die Ursachen des umgewundenen Turmspitzes durch die Deformierung beim Trocknen der Holzbalken?

 

Puiseaux von 1612

Man kann ebenso erwähnen, dass der Bau eines zweiten Kirchturmes frontal auf dem südwestlichen Gewölbe des Hauptschiffes angefangen wurde. Man erkennt ein unfertiges Treppentürmchen und der Beginn der ersten Etage mit seinen Gegenpfeilern.

Das Gebäude wurde vermutlich mit Schieferplatten bedeckt. Die Seitenschiffe besaßen Pavillon-Dächer auf jedem Gewölbe. Das Blei der Dachfugen wurde 1802 für die revolutionäre und napoleonischen Kriege geopfert und die drei Glocken wurden beschlagnahmt.

 

Ansicht von 1612
Ansicht von 1612

Um das Gebäude vor dem Durchsickern des Regens zu schützen, baute man Schirmdächer mit Ziegeln, dadurch wurden die meisten hohen Fenster des Hauptschiffes zugemauert. Die Schirmdächer wurden 1909 niedergerissen und durch betonierte Terrassen ersetzt aber die Fenster blieben geschlossen. Sie wurden erst 1998 wieder geöffnet. Die Restaurierungs-Kampagnen folgen in der Tat rasch nacheinander und fast das ganze Gebäude hat sein ursprüngliches Aussehen zurückgewonnen. Die Wiederherstellung der äußerlichen Pavillon-Dächer wurde 1999 beendet.

Die Westfassade
Die Westfassade

Die Westfassade

Ihre Dissymetrie fällt auf. Das linke und Mittelportal stammen aus dem XIII. Jahrhundert, das rechte aus dem früheren XVI. Jahrhundert.

Ein Glockenspiel, das heute Außerbetrieb ist, verziert den Giebel und zwei Türmchen überragen das Hauptschiff. Das Ganze stammt aus dem XIX. Jahrhundert. Das Hauptportal allein trägt einige gemeißelte Ornamente. Auf den Kapitellen der Säulchen betrachtet man links einen Winzer, der die Rebe mit seinem Messer schneidet und den anderen rechts, der die Weinrebe erntet. In der Mitte des Tympanons thront eine Madonna aus Stein, sie stillt das Jesuskind. Dieses Thema ist ziemlich selten; man kann beobachten, dass die Madonna nur eine Brust hat.

 

Die Nordfassade

Darüber gibt es wenig zu berichten, außer, dass die Mauern in einer ungeraden Linie stehen. In der Tat, musste der Umriss der Kirche an der Rue de l´Eglise sich anpassen, dadurch wurde das Nebenschiff des Chores verkürzt. Diese Vorkehrungen haben sicherlich dem Architekt viele Probleme bereitet

Die Nord-Querschiff-Fassade zeigt einen Vorsprung am ersten Stockwerk. Sie ist von Wasserspeiern eingerahmt. Das Türmchen mit der Treppe, die zum Dachstuhl führt, kann man noch sehen.

 

Die Ostfassade

Am besten ist sie aus der Pfarrhaustür zu sehen. Zwei Reihen von drei Fenstern durchbrechen den flachen First. Diese Gliederung findet man meistens bei den Zisterzienser-Kirchen und diese Art wurde nach dem XII. Jahrhundert in dieser Region verbreitet. Das gezackte Ornament, das die Fenster säumt, kommt aus der romanischen Zeit.

Aus dem Rathausgarten kann man diese Kirchenseite besser sehen. Man bemerkt erst im Garten ein sehr unregelmäßiges Mauerteil rechts vom First. Es handelt sich um Reste eines Turmes der ersten Stadtmauer, der zu einem Trakt des Pfarrhauses gehört. Bei der Betrachtung der gesamten Kirchenansicht kann man sich eine Vorstellung über die Dauer des ganzen Baues machen. Einfache enge Fenster durchbrechen den Chor, anderseits besitzen das Querschiff und das Hauptschiff große Fensteröffnungen, die aus einer späteren Zeit stammen. Diese, aus verschiedenen Formen, sind wahrscheinlich wie folgt zu erklären: die Abtei von Saint Victor in Paris besaß klösterliche Gebäude nach dem neuesten Stand und Mode der Architektur. Als die Fenster dieser Gebäude nicht mehr dem Geschmack der Zeit entsprachen, wurden sie wahrscheinlich für die ländlichen Gebäude der Abtei in Puiseaux wiederverwendet. Das Treppentürmchen, das zu den Terrassen hinunter führt, ist ebenfalls noch zu sehen. 1999 bekam es endlich ein Dach. Ganz links kann man die Andeutung des Kirchturmes, der nie fertig gebaut wurde, sehen.

 

Ansicht der Kirche um 1850
Ansicht der Kirche um 1850

Der Kirchturm

 

 Er ist ebenfalls aus dem Rathausgarten am besten zu betrachten. Das niedrige Teil besteht aus einem quadratischen Umriss, jede Seite besitzt zwei längliche Öffnungen, die wegen der hohen Dächer in der Mitte versperrt sind. Dieses Fundament, nach romanischer Art, ist vielleicht die einzige Spur der ursprünglichen Kirche aus der Zeit Ludwig VI. (dem Dicken). Am Ende des XV. Jahrhunderts ruht der Kirchturm also auf einem achteckigen Stockwerk, dessen Seiten mit hohen Fenstern und Schallfängern ausgestattet sind. Auf einer mit einer 1/8 Drehung gewundenen Turmspitze ragt der Wetterhahn 66 Meter über dem Steinboden des Chores. Dieses Merkmal ist ziemlich selten, man triff diese Eigenart bei etwa 90 Kirchtürmen in Europa. Der Turm von Puiseaux ist der von allen am regelmäßigsten und am höchsten.

 

Innenansicht des Hauptschiffes
Innenansicht des Hauptschiffes

Das Innere der Kirche

Es ist zum Teil mit beschädigten Malereien des XIX. Jahrhunderts noch bedeckt. Die zwei ersten Gewölbe werden von Pfeilern, die zwei nächsten von Säulenbündeln getragen. In dem zweiten Gewölbe kann man ein altes Orgelgehäuse aus dem XVI. Jahrhundert bewundern.

 

Das Nord-Querschiff

Zu betrachten ist ein seltsamer Weihwasserkessel (von 1682), der vermutlich aus einem romanischen Kapitell stammt. Ein Triforium, dessen Säule nicht gerade stehen (vielleicht wegen einer Bodensenkung), umgibt das Querschiff. Die Kirchenfenster sind kürzlich restauriert worden (unten von links nach rechts: Sankt Antonius, Sankt Cäcilia, Sankt Eligius, Sankt Nikolaus, Sankt Anna und Sankt Vinzent) oder wurden durch moderne Kunstwerke ersetzt.

Die Nordwand ist mit drei Gemälde verziert: die Anbetung der Hirten (in der Mitte, Naigeon-1845), die Geburt von Jesus Christus (links) und die Himmelfahrt Marias (rechts).

 

Das Nordseitenschiff des Chores

Man erkennt wohl seine Verengung gegen Ost und seine unruhige Gewölbe. Dieses Seitenschiff ist von Pfeilern mit besonderen Kapitellen gesäumt. Ganz im Hintergrund, über dem Sankt Rochus-Altar, hängt ein Gemälde des Heiligen, der für die an der Pest Erkrankten betet (Paul Balze 1862).

 

Der Ostchor-Umgang

Neben der Tür zum Pfarrhaus steht eine Pieta aus Gips. Sie ist eine Kopie aus einem Bronzekunstwerk von Sanson (1869). Das Original steht in der Kirche von Nemours. Fünf bildreiche Kirchenfenster stellen, oben von links nach rechts, Sankt Sulpitius, die heilige Jungfrau, die eine Schlange niederstreckt, dar.

Unten in einem Medaillon betrachtet man die Dornenkrone mit Ludwig dem Heiligen, Ludwig VI., als er die Charta überreichte, und Heinrich IV. bei einem Besuch in Puiseaux.

 

Das Südseitenschiff des Chores

Ein Wandgemälde (Paul Balze), das die Himmelfahrt Marias darstellt, hängt über dem Altar der Mutter Gottes. Die im Hintergrund abgebildete Stadt sollte Puiseaux zur Balze-Zeit darstellen. In der Ecke befindet sich eine Nische mit einem Waschbecken und einem kleinen Kapitell aus der Renaissance. Es folgt die Tür der Sakristei, darüber erkennt man die Wappen der Abtei Saint Victor. An der Wand bewundert man ein Bas -Relief von der Grablegung des Bildhauer Jules Blanchard aus Puiseaux, es stellt königliche Besucher, so wie Ludwig VI., Ludwig den Heiligen und Heinrich IV. dar, die um das Jesuskind versammelt sind. Dann kann man eine leider etwas beschädigte Statue von Sankt Michael betrachten.

 

Skulptur der Grablegung
Skulptur der Grablegung

Das Süd-Querschiff

Eine wunderbare Tür aus der Renaissance führt zu der Kapelle des heiligen Grabes. Die Kreuzabnahme besteht aus acht Steinstatuen, deren Kleiderart aus der Zeit Franz I. stammen. Von links nach rechts erkennt man Joseph von Arimathäa, Maria Magdalena, Maria Cleophas, die Mutter Gottes, Johannes, Maria von Magdala und Nikodemus. Der hingestreckte Christus ist größer als in der Natur dargestellt. Die Südwand ist mit einem Kirchenfenster geschmückt. Es zeigt eine Kreuzigung mit Sankt Johannes links und rechts mit Joseph von Arimathäa und der heiligen Frauen. (Diese Kirchenfenster waren ein Geschenk der drei Brüder Dumesnil im Jahr 1856). Ein Reliquienkasten, der aus der Kirche von Dimancheville stammt und einige kirchliche Gegenstände kann man in einer Vitrine bewundern. Ein aufgeleimtes Gemälde von Paul Balze (Quo vadis) hängt über der Kapellentür.

 

Das Südseitenschiff des Hauptschiffes

Die Änderungen, die nach der Zerstörung der ersten Stadtmauer durchgeführt wurden, sind hier deutlich zu sehen. So konnte jedes Gewölbe nach Süden verlängert werden. Dieses Seitenschiff ist mit Pfeilern ohne Kapitelle gesäumt. Ein schöner alter Schrank versteckt im Hintergrund die Tür, die mit der Priorei in Verbindung stand.

 

Das Hauptschiff

Wir stehen jetzt am Ende des Hauptschiffes. Die Balustrade, das Hauptornament, wurde zur Expertise und zur Reparatur abmontiert. Sie besteht aus zwölf Fächern aus geschnitztem Holz, die die zwölf Apostel darstellen. Seit 1998 trägt die Tribüne eine Orgel, die im Jahre 1998 von der Gemeinde Puiseaux erworben wurde. Die südlichen hohen Fenster wurden 1997 wieder geöffnet und mit rautenförmigen Kirchenfenstern verziert. Die Nordfenster sind seit 1999 restauriert.

 

Blick auf den Hauptaltar mit den neuen Fenstern
Blick auf den Hauptaltar mit den neuen Fenstern

Die Orgel

Dort ist das Gewölbe am höchsten: 16,20 Meter. Die riesigen aus Säulenbündeln bestehenden Pfeiler tragen das ganze Gewicht des Kirchturmes. Die Verschiebungen des Grundbodens erforderten im letzten Jahrhundert eine Befestigung mit eisernen Stützen, um die Festigkeit des Gebäudes zu gewährleisten. Die kreisförmige Bodenplatte ermöglicht die Montage der Glocken.

 

 

Das Chor

Genauso wie das Hauptschiff besteht er aus vier Gewölben. Sie sind mit Pfeilern gesäumt. Diejenigen rechts, die im letzten Jahrhundert restauriert wurden, besitzen keine Verzierung. Neben dem Altar kann man eine Mutter Gottes Statue aus bemaltem Holz bewundern. Man schätzt sie aus dem XVII. Jahrhundert und sie könnte zu einer Gruppe der Verkündigung Marias gehören.

 

Der Glockenturm
Der Glockenturm

Der Dachstuhl

In Puiseaux ist es möglich den Dachstuhl mit einer Begleitperson zu besichtigen. (Man kann im Rathaus einen Termin bekommen). Über den Gewölben laufen überall befestigte Gehwege. Eine Wendeltreppe, deren Eingang sich in dem Nordseitenschiff des Hauptschiffes befindet, führt zu dem Dachstuhl. Das Gerüst ist hoch interessant. Der Dachstuhl im Hauptschiff, Chor und Nord-Querschiff stammt aus dem XIII. Jahrhundert. Man erkennt diese Epoche durch eine Reihenfolge von kleinen Trägern, die normalerweise voneinander unabhängig und mit Schindeln und Schieferplatten befestigt sind. Die Vorrichtung, die wegen der Witterung beschädigt wurde, ist durch lange Holzbalken befestigt worden. Der Dachstuhl des Süd-Querschiffs besteht aus Trägern und Sparren. Es zeigt, dass dieser Teil des Gebäudes im XVI. Jahrhundert nach dem Abriss der ersten Stadtmauer renoviert wurde. Im Hintergrund, hinter einer Holztür, laufen die Treppe, die zu den Terrassen führen. In dem Hauptschiff neben dem Türmchen (mit Zutritt) kann man auf den kleinen Trägern römische Ziffern sehen. In der Tat wurde das ganze Dachwerk erst auf dem Boden montiert, dann abmontiert und endlich auf den Stützmauern wieder zusammengesetzt. Unter dem modernen Werk der Uhr hat man einige Gegenstände deponiert, die der Kirche gehörten. Eine alte Gewicht-Turmuhr von 1830, eine Glocke, die am Glockenspiel fehlt und ein Brett, das man wiedergefunden hat, als man die Tribüne abmontiert hatte. Auf dem Brett kann man eine Inschrift bezüglich der Restaurierung der Orgel von 1782 lesen.

 

Der Kirchturm

 

Wir kehren jetzt über das Kreuz des Querschiffes in den romanischen-quadratischen Teil des Turmes zurück. Man betrachtet die Fenster im runden vollen Bogen, vier von ihnen führen zum Dachstuhl. Die vier anderen wurden geschlossen, um Platz für die vier Beine des Glockenstuhles schaffen zu können. Dieser Glockenstuhl ist ein großer Bau aus mehr als 15 Meter langen Balken und ruht mit nur vier Stützpunkten auf dem Mauerwerk. Auf diese Weise ist der Glockenstuhl vom Turm getrennt und die Vibrationen und Schwingungen der Glocken werden nicht auf die Mauern übertragen.

 

In den Ecken kann man ebenfalls kleine Wölbungen erkennen, die den Übergang vom quadratischen zum achteckigen Umriss ermöglichen.

 

Wir steigen jetzt auf die erste Leiter und erreichen den Holzboden des Glockenstuhles. Man kann zu den hohen Fenstern gelangen und von da aus, auf die ganze Stadt hinunterschauen.

 

Der Glockenstuhl füllt den ganzen Raum über unseren Köpfen. Er trägt drei Glocken:

 

Eine von 900 kg. Sie trägt eine einzige lesbare Inschrift : “Devilliers, Maire“ (er war Bürgermeister von 1815 bis 1816, dadurch kann man die Datierung des Restaurierungsanfang in etwa feststellen).

 

Eine von 600 kg. Sie wurde 1919 aus einer ehemals vorhandenen Glocke. Neu gegossen ( Sie schlägt die Stunde).

 

Eine von 300 kg. 1919 zu Ehren der Kriegsopfer (1914 – 1918) gegossen.

 

Klettern wir weiter. Die erste Leiter führt zu einem Zwischentreppenabsatz, von hier sind die Glocken schön zu bewundern. Die zweite Leiter führt zu der ersten Balkenvorrichtung an der Basis der Turmspitze. Diese besteht aus acht Teilen, die in ihrer Mitte durch einen Pfriem verbunden sind. Die zufällige Drillbewegung dieses Holzpfriems beim Trocknen hatte zur Folge, dass der ganze Spitzturm sich auch verdrehte, weil kein schräges Holzstück diese Bewegung verhindern konnte. Selbstverständlich hatte der Architekt diese Verwindung nicht eingeplant. Die Zimmerleute hatten tatsächlich die Holzzusammenstellung rechtwinklig gezimmert, so dass die Zapfen in ihren Nuten heute sich gelockert haben und die Stifte zerbrochen sind.

 

Die Drillbewegung gab den Grat- und Dachsparren eine schräge Lage, wodurch der Turm einige Dezimeter einbüssen musste. Und weil der Holzpfriem nicht kürzer geworden ist, entstand ein gewaltiges Ziehen nach unten. Die Balkenvorrichtungen zerbrachen und nahmen die Form umgekehrten ausgeweiteten Kegeln an. Um die Vorrichtung zu konsolidieren, musste man Eisenstücke einsetzen. Dieser Bruch erlaubte dem Spitzturm seine harmonische und regelmäßige Form zu erhalten. (bei anderen Kirchtürmen, wo dies Vorrichtungen standhielten, zerbrach der Pfriem: wie bei Le Vieil Bauge und in Saint Viatre, wo die Turmspitzen leicht verbogen sind).

 

So ist alles sichtbar, man braucht nur danach zu schauen: die Drillbewegung des Pfriems, die Senkung der Balkenvorrichtungen in ihrer Mitte, die Deformierung der Zusammenbauten.

 

Nun können diejenigen, die schwindelfrei sind, bis zu der oberen Dachluken klettern, von wo aus man eine herrliche Aussicht hat.

 

Dafür muss man aber sechs Leitern hochklettern.